Parkstein, 07.12.2010, phs, 202 Mal gelesen.
Vorwurf: sexueller Missbrauch
Pfarradministrator Jakob Eder seit Dienstag nicht mehr in Amt und Würden
Seit Dienstag ist Pfarradministrator Jakob Eder vom Dienst suspendiert. Offiziell hat ihn die Diözese Regensburg per Dekret von seinen seelsorgerischen Aufgaben "entpflichtet". Grund seien Vorwürfe sexuellen Missbrauchs Minderjähriger in der Vergangenheit, erklärte Generalvikar Michael Fuchs.
Das mutmaßliche Opfer hat sich offensichtlich am Montag an die Diözese gewandt, die gemäß den neuen Leitlinien der Bischofskonferenz unverzüglich handelte und die Staatsanwaltschaft Weiden einschaltete. Wenige Stunden zuvor hatte Eder wohl einen Termin bei Fuchs.
Parkstein, 08.12.2010, phs, 2494 Mal gelesen.
Diözese entfernt Pfarradministrator
Missbrauchsvorwurf: Bistum schaltet Staatsanwalt ein
Was der Pfarradministrator von Parkstein und Kirchendemenreuth (Kreis Neustadt/WN) getan hat oder auch nicht, bleibt offen. Doch dass die neuen Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz schnelle und eindeutige Reaktionen verlangen, sobald der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs im Raum steht, machte die Diözese Regensburg am Dienstagnachmittag deutlich.
Vor wenigen Tagen bezichtigte jemand den 68-Jährigen in Regensburg, dass es in seinem oder ihrem Fall zu einer Verfehlung gegenüber Minderjährigen gekommen sei. In welcher Zeit ist nicht bekannt. Am Dienstag entfernte das Bistum den Geistlichen aus dem Amt und schaltete die Staatsanwaltschaft in Weiden ein. "Das Opfer sieht sich psychisch nicht in der Lage, auszusagen", sagte Clemens Neck, Pressesprecher der Diözese, zu den Vorwürfen. "Wir sprechen nicht weiter drüber." Nun ist also die Staatsanwaltschaft gefordert. Der Rechtsbeistand des Seelsorgers, Clemens Sammet aus Weiden, hatte bisher noch keine Akteneinsicht. "Mein Mandant kann die Vorwürfe nicht einordnen", sagt der Anwalt. "Auf Nachfrage wurde bislang nichts konkretisiert", teilte er nach einem halbstündigen Telefonat mit Generalvikar Michael Fuchs mit.
Zwar weist auch Regensburg darauf hin, dass die Unschuldsvermutung bis zum Beweis des Gegenteils gilt, allerdings ist Sammet mit der Informationspolitik der Diözese nicht ganz einverstanden: "Ich finde es ziemlich daneben, dass man gleich öffentlich den Namen nennt. Das könnte eine Reaktion darauf sein, dass man in der Vergangenheit vieles unter dem Deckel gehalten hat."
Der Pfarradministrator selbst hat mit den Kirchenpflegern von Parkstein und Kirchendemenreuth über die Vorwürfe gesprochen. Von 1975 bis 2000 arbeitete er als Erziehungsleiter im Kinderheim St. Elisabeth in Windischeschenbach.
Parkstein, 09.12.2010, phs, 163 Mal gelesen.
Im Fall Eder vieles noch offen
Die Information aus der Diözese Regensburg, dass sie den Parksteiner Pfarrer Jakob Eder wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger entpflichtet hat, stellt Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer vor ein Problem. Die Staatsanwaltschaft kenne nur den Inhalt der Pressemitteilung, auf der die Recherchen unserer Zeitung beruhen.
"Man muss wohl einen gewissen Anfangsverdacht herauslesen", sagt Schäfer. Er wisse aber weder den Namen des mutmaßlichen Opfers, noch etwas Konkretes über das Vergehen, das dem Pfarrer zur Last gelegt wird. Daher rechnet der Strafverfolger nicht damit, dass es dieses Jahr noch handfeste Ergebnisse gibt.
"Das Bistum ist wohl aus innerkirchlichen Überlegungen in die Offensive gegangen", vermutet Schäfer. In Regensburg wisse man wohl, dass es die Staatsanwaltschaft schwer haben werde, etwas zu unternehmen. Schäfer: "Es ist auch die Frage, wer in der Kirche damit befasst ist. Möglicherweise Personen, die nicht zur Aussage verpflichtet sind. Auch Fragen der Verjährung könnten im Raum stehen."
Parkstein, 09.12.2010, phs, 94 Mal gelesen.
Gemeinde steht hinter Pfarrer
In Parkstein herrscht Fassungslosigkeit. Vertreter von Markt- und Pfarrgemeinde nehmen öffentlich Pfarradministrator Jakob Eder in Schutz, den die Diözese nach Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs vom Dienst suspendiert hat. In einem Leserbrief brechen sie "eine gewaltige Lanze für unseren Heimatpriester". Bürgermeister Hans Schäfer gegenüber dem NT: "Er ist ein überaus beliebter Seelsorger. Sein Leben wird zerstört. Die ganze Gemeinde steht hinter ihm." Das mutmaßliche Opfer hat sich noch immer nicht bei der Staatsanwaltschaft gemeldet. (Seiten 20 und 33)
Parkstein, 15.12.2010, phs, 173 Mal gelesen.
"Opfer" kein Phantom mehr
Missbrauchsvorwurf gegen Pfarradministrator Jakob Eder nicht mehr anonym
In den Fall des suspendierten Parksteiner Pfarradministrators Jakob Eder könnte Bewegung kommen. Leitender Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer teilte am Dienstag auf Anfrage mit, dass die Person, die dem Geistlichen sexuellen Missbrauch vorwirft, der Justiz mittlerweile bekannt ist.
Schäfer verriet allerdings nicht, ob er oder sie sich selbst bei der Staatsanwaltschaft gemeldet hat. "Die Ermittlungen laufen. Es gibt derzeit keinen hinreichenden Hinweis, nicht von einem Straftatbestand auszugehen." Definitiv nicht richtig sei allerdings die Behauptung in einem Leserbrief in unserer Zeitung, dass die Diözese Eder aufgrund eines anonymen Anrufs in Regensburg vorgeladen und anschließend vom Dienst entpflichtet habe.
Der Beschuldigte ist zwischenzeitlich zu Verwandten nach Oberbayern gezogen. Sein Anwalt Clemens Sammet hat unterdessen einen Brief an das Bistum geschrieben und binnen einer Woche um die Klärung verschiedener Fragen gebeten, die sich allesamt darum drehen, was man dem Pfarradministrator konkret zur Last legt. Diese Frist läuft am Donnerstag ab.
Sollte bis dahin keine Antwort vorliegen, will Sammet rechtliche Schritte gegen die Diözese prüfen - Stichwort "üble Nachrede". Zudem denkt er über Rechtsmittel gegen das innerkirchliche Dekret zur Entpflichtung Eders von seinen Aufgaben nach. Das könnte dann auf dem Instanzenweg bis nach Rom gehen.
In der Zwischenzeit spült die Welle der Empörung über den Umgang mit Eder auch viel Solidarität mit dem Pfarradministrator nach oben. Die hat auch seinen Anwalt erreicht, der aus Windischeschenbach stammt. Dort hat Eder von 1975 bis 2000 als Erziehungsleiter im Kinderheim St. Elisabeth gearbeitet.
Ehemalige Zöglinge hätten ihn angerufen und sich für den früheren Sozialpädagogen Eder stark gemacht, berichtet Sammet: "Einer hat gesagt, dass er alles mitbekommen hätte, wenn dort früher was gewesen wäre. Aber da sei einfach nichts gewesen."