Marterln und Kreuze Bereich Pfarrei Parkstein

1 Schutzengel
2 Rotes Kreuz
3 Zachariaskreuz (Weidener Str. am Sportplatz)
4/5 2 Kreuze an der Kreisstraße bei der Fa. Winkler
6 Schramlkreuz (jetzt im Grundstück Winkler)
7 Röger Kreuz
8 Bäumler Kreuz
9 Neumann Kreuz — wird 1991 versetzt und kleine Parkanlage errichtet
10 Bayer Kreuz (jetzt auf Grundstück von Bösl Schwand)
11 Adam Kreuz beim Friedhof
12 Holzfeldkreuz am Ackerrain unter der Hochspannung Weidener Str.
13 Kreuz bei Trescher Rudolf (Nähe Einmündung Schwandner Str.)
14 Kreuz in der Insel der Schwandner Str.
15 Kreuz bei der Einmündung des alten Meerbodenreuther Weges in die NEW 2
16 Kreuz an der Straße bei Kotzau
17 Kreuz im Garten von Fam. Käs in Kotzau
18 Kreuz bei Fam. Hösl Oed
19 Kreuz im Garten von Fam. Götz in Schwand
20 Kreuz am alten Schulweg Schwand - Friedersreuth
21 Gedenkstein im Garten van Beßenreuther Theodor
22 Ein Feldkreuz-Marterl im Garten Gollwitzer-Scheidler in Hammerles
23 Ein Feldkreuz bei Sperrer Josef in Hammerles unter den Linden
24 Ein Marterl am Weg Hammerles-Weiden im Wald (Bocka Max)
25 Ein Marterl im Wald von Bauer Ludwig, Nähe der Landentnahmestelle - Steinbruch
26 1 Kreuz am Bildbaum Kreuzungsweg Hammerles-Parksteinhütten am Weg Parkstein nach Schwarzenbach
27 Ein Kreuzstein am Weg Hammerles-Schwarzenbach in Waldabteilung Kreuzstein – Schafkopf
28 1 Marterl mit Kreuz am Weg - Pressath bei Hösl Georg (auf der Leiten)
29 1 Marterl-Steinsäule mit Bildnische, Kreuzaufsatz ist beschädigt am alten Weg Hammerles-Niederndorf‚ Nähe Anwesen Rupprecht (kann nicht mehr renoviert werden; ist aus Beton gegossen, der sehr porös ist
30 1 Marterl im Garten von Reisner, Niederndorf
31 1 Marterl (Steingraben) bei der Brücke am Unzenbach bei Niederndorf
32 1 Marterl-Stein mit Kreuz ist bei Häupl Hans in Niederndorf gelagert. Stand früher am alten Weg Niederndorf-Eichelberg, wurde beim Anlegen der neuen Straße 1959 entfernt. Wurde 1990 vom Männerverein am Hofgrundstück bei Häupl wieder errichtet.
33 Großes Holzbalkenkreuz mit Christus-Korpus, geschnitzt von Beßenreuther Baptist, in Hagen bei Schraml
34 Bildsäule - Granit mit Bildnische - Kreuz fehlt - am Weg Hammerles - Pfaffenreuth gegenüber Einmündung Hagen/Schwand
35 1 Marterl-Steingnaden mit Text: „Im heiligen Tempel ...“, am Weg Hammerles~Hagen, Grundstück Adam-Plößner
36 1 Marterl aus Glassteinen gemauert mit Kreuz am Weg Hammerles - Altenparkstein

1976

Der Neue Tag, Mittwoch, 10. November 1976:

„Schutzengel“-Marterl in Parkstein restauriert: „Schutzengel“ wird das Marterl an der Scharlmühlstraße, bei der Abzweigung nach Hammerles genannt. Nach vollständiger Restaurierung gab Pfarrer Andreas Greger am Sonntag dem Bildstock den kirchlichen Segen. Was früher an dem Bildstock in Farbe war, nimmt nun ein Relief aus Eichenholz ein, das die Geschichte von Abraham und seinem Sohn Isaak darstellt. Die Kosten der Restaurierung übernahm ein Parksteiner Bürger. 

Der Bildstock weist auf die frühere, nicht weit davon entfernte Richtstätte hin, an der Verurteilte vor der Hinrichtung den letzten kirchlichen Beistand erhielten. Die letzte Hinrichtung wurde am 6. August 1774 an einer Kindsmörderin aus Weidenberg in Oberfranken vollzogen.

Wörtlich steht in der Chronik:

„Gar kläglich wimmerte das Armesünderglöcklein vom Kirchturm, als man die Kindsmörderin zur Richtstätte führte. Vor dem peinlichen Halsgericht im neuen Landgerichtsgebäude brach der Landrichter Georg von Grafenstein nach eingehender Beratung den Stab über sie. Heute sollte ihr Haupt unter dem Beile fallen, denn der Gerechtigkeit mußte Genüge getan werden. Auf dem Armesünderkarren lag gefesselt das unglückselige Weib. In wirren Strähnen hing ihr das Haar in das vom Weinen gerötete Gesicht. Der Büttel trieb die Pferde an, und der Karren holperte zum Ausgang des Ortes, wo sich unweit der Scharlmühler Straße das Hochgericht befand. In ihrer Todesangst verlangte die protestantische Magd einen katholischen Priester. Gar bald hatte man einen Kapuzinerpater herbeigeholt, der ihr die letzten Tröstungen vor dem Tode gab. Viel müßiges Volk hatte sich auch eingefunden, denn Hinrichtungen bildeten für sie immer ein billiges Schauspiel.“ (43)
 

2004

Der Neue Tag, Mittwoch, 12. August 2004:

Erbe der Väter bewahrt: Damit hatten die Bewohner des Weilers nicht gerechnet. Eine große Zahl von Gläubigen der Parksteiner Pfarrei Sankt Pankratius sowie der Nachbargemeinde Schwarzenbach pilgerte am Sonntag nach Hagen, um die Renovierung eines Flurdenkmals (Nr. 33) zu feiern. Die Einwohner haben in mühevoller Kleinarbeit das Kruzifix unter der Baumgruppe renoviert. Der Korpus an dem Holzkreuz ist ein Werk des Hammerleser Schreiners Baptist Beßenreuther und stammt aus den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Wind und Wetter hatten dem geschnitzten Körper in den vergangenen Jahren arg zugesetzt. Deshalb machten sich Josef Beßenreuther und Sohn Roland an die Arbeit, um das Werk des Vaters respektive Großvaters in neuem Glanze erstrahlen zu lassen. Um die Christusfigur künftig vor Wind und Wetter zu schützen, montierten der dort wohnende Hubert Striegl, der aus Hagen stammende Alfons Schraml und Edwin Doroszkin eine ansehnliche Plexiglaskonstruktion um das Kruzifix. Ursprünglich hatte das Kreuz übrigens einen anderen Standpunkt. Nach der Flurbereinigung fand das Flurdenkmal im Jahre 1961 unter der mittlerweile über 80jährigen Birke einen neuen Platz. Dort lädt das Kruzifix seitdem zu Rast und Andacht ein.
Mit einer Andacht feierten die Hagener Einwohner am Sonntagvormittag den Abschluss der Renovierung. Pfarrer Jakob Eder segnete das Flurdenkmal. Viele Gläubige nutzten diese Feier zu einem Ausflug in den Parksteiner Ortsteil. Pfarrer Eder legte seiner Meditation das Beispiel Christi aus dem Philipperbrief zu Grunde. Dort heißt es: „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht.“ Die Männer, die den Korpus und das Kreuz aus eigenen Stücken renoviert und den Schutz montiert hätten, seien in dieser Beziehung Vorbilder. „Sie haben uns vorgemacht, dass wir nicht nur an uns, sondern auch an die Mitmenschen denken sollen.“ Besonders hob er das Engagement von Striegl hervor, der das Kreuz immer schmückt und pflegt. Ein Bläserquintett der Blaskapelle Dießfurt unter Dirigent Werner Wolfbauer begleitete den Volksgesang. Der Vortrag des Lieds „Herr, deine Güte reicht so weit“ war für Musikfreunde ein besonderes Bonbon. Nach der Andacht setzten sich die weit über 100 Besucher gemütlich zu einem Frühschoppen bei Weißwurst und Brezen zusammen. Unter die Besucher mischten sich zur Freude der Dorfbewohner auch die Bürgermeister Hans Schäfer und Lydia Ebneth, sowie Altbürgermeister Karl Lukas aus Parkstein. (44)

2008

Der Neue Tag, Donnerstag, 24. Januar 2008

Manfred Reiß, Mitglied des Arbeitskreises für Flur - und Kleindenkmalforschung in der Oberpfalz e. V. (AFO) sprach beim Katholischen Männerverein in einem Referat über `Marterln´. Mit dem Männerverein hat sich Reiß die Pflege und Erhaltung der rund 80 Wegkreuze, Marterln und Bildstöcke in und um Parkstein zur Aufgabe gemacht. Bei der Aufstellung der Feldkreuze und Marterln waren die Parksteiner nicht unbedingt darauf bedacht, sich zur Schau zu stellen. Die Zeichen der Frömmigkeit wurden in Demut errichtet, oftmals im Gedenken an einen Unfall. Die meisten Kleindenkmäler wurden zum Dank erstellt. Daten - das ist charakteristisch für Marterln - sind nur spärlich vorhanden. Namen und Jahreszahlen wurden nur hin und wieder vermerkt. Reiß: „Leider haben sich Geschichten und Gründe für die Aufstellung vieler Marterln nicht erhalten.“ Deshalb gestalteten sich Nachforschungen äußerst schwierig. „In weiten Teilen der Bevölkerung ist das Interesse an der Weitergabe des Wissens um die Geschichte der Feldkreuze, Gedenksteine, Marterln und Bildstöcke leider nicht sehr groß“, bedauert der Heimatforscher. Reiß will an einer detaillierten Erfassung und Dokumentation mitarbeiten. Bei der Vorstellung ging er auf fünf Wegkreuze ein, die in den Gemarkungen Parkstein oder Hammerles etwas abseits stehen. Der Experte hofft, dass sich Leute mit ihm in Verbindung setzen, die manches über die „stummen Zeugen am Wegesrand“ wissen. Das Röger-Marterl (Nr. 7) zum Beispiel, mit einem Gusseisenkreuz auf Granitsockel, von zwei alten Linden eingefasst, steht auf der „Steinpoint“. 1952 ging das Wegkreuz in den Besitz der Familie Röger über, die das Marterl als Ersatz für ein altes Holzkreuz mit Blechschnitt-Christus neu gestaltete. Warum es aufgestellt wurde, darüber ist nichts bekannt. Die zwei Linden lassen vermuten, dass das Marterl in den Jahren 1870 bis 1890 errichtet wurde. Das gusseiserne Kruzifix ist ein sogenanntes Industriekreuz, das in Weiherhammer gegossen wurde. Ähnliche gibt es eine ganze Reihe in der Flur um Parkstein. Das Scharlmühlkreuz ist nahezu nicht zu finden, wenn man den Standort nicht kennt. Das gusseiserne Kreuz mit dem metallenen Relief einer Pieta ruht auf einem Buntsandstein, den eine weitere Reliefplatte ziert. „Das Kreuz war abgebrochen und in einem Stadl aufgefunden worden“, berichtete Reiß. "Die Familie Rösch hat das schöne Wegkreuz instand setzen lassen."; Grund zur Aufstellung vor vielen Jahren soll die Erinnerung an einen verunglückten Sohn gewesen sein. Der Redner ging auch auf das Steinbruchmarterl bei Hammerles (Nr. 25) ein, von dem ebenfalls die wenigsten etwas wissen. Am Mittwoch entdeckte der Heimatforscher, dass dort vor kurzem das Glas entfernt und die Madonnenfigur entwendet wurde. Der Kreuzstein (Nr. 27) am Fußweg von Hammerles nach Schwarzenbach mit der eingemeißelten Jahreszahl 1649 ist das einzige Wegkreuz dieser Art in der Umgebung Parksteins. 

Quellenangaben

Eine zusammenfassende Liste aller Quellenangaben - in Klammer stehende Ziffern z.B. (3) - finden Sie in unserem  Quellenverzeichnis.