Zur Berichterstattung über die Vorwürfe gegen den Parksteiner Pfarradministrator Jakob Eder:

 

Leserbrief NT vom 11.12.2010 

Verdienten Geistlichen vorverurteilt

Vor nicht allzu langer Zeit konnten wir ein Bild von Herrn Pfarrer Jakob Eder in Ihrer Zeitung im Zusammenhang mit einer großen Ehrung durch die Gemeinde Parkstein sehen. Um so größer war der Schock über die Nachricht eines angeblichen sexuellen Missbrauchs. Wir haben als Lehrer und Lehrerin an der Volksschule Windischeschenbach jahrelang vertrauensvoll mit Jakob Eder zusammengearbeitet, als er Leiter des hiesigen Kinderheims war. Wir kennen ihn als verantwortungsbewussten Pädagogen, der nicht an einen Acht-Stunden-Tag dachte, dem das Wohl der ihm anvertrauten Kinder und Jugendlichen stets am Herzen lag, der allerdings im Sinne einer kindorientierten Erziehung auch unbequeme Entscheidungen im Rahmen seiner pädagogischen Aufgaben treffen musste. Könnten nicht vielleicht verspätete Rachegelüste die Ursache für derartige Anschuldigungen sein? Wir glauben nicht an derartige Verfehlungen von Jakob Eder als Heimleiter. Trotzdem sind wir der Ansicht, dass den Vorwürfen nachgegangen werden muss. Ist es aber richtig, einen bislang unbescholtenen, nachweislich verdienten Geistlichen derart bloßzustellen und "vorzuverurteilen"? Nachdem die Kirche jahrzehntelang derartige Vorfälle in "Eigenregie" behandelte, geht sie jetzt offenbar denselben Weg, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Wie wäre es sonst zu erklären, dass weder Anwalt noch Staatsanwaltschaft bis zum 9. Dezember über Hintergründe informiert waren?

Unserer Meinung nach müssten diese Institutionen doch als erste die nötigen Informationen erhalten, bevor die getroffenen Maßnahmen eingeleitet werden. Die Vorgehensweise der kirchlichen Stellen mag rechtens sein. Für uns sind sie jedoch angesichts der wertvollen Lebensleistung des Geistlichen nicht nachvollziehbar. Vielleicht gibt dieser Brief Jakob Eder ein bisschen Kraft, diese schwierige Zeit durchzustehen.

Gertraud und Ferdinand Schraml Windischeschenbach

Leserbrief NT vom 11.12.2010

Rückendeckung mit ganzem Herzen

Die Diözese Regensburg weist zwar darauf hin, "dass die Unschuldsvermutung bis zum Beweis des Gegenteils gilt", davon war jedoch in der Berichterstattung bezüglich des Missbrauchsvorwurfs um Pfarrer Jakob Eder nicht viel zu spüren. Unsere ganze Kirchengemeinde ist entsetzt, dass es rechtens zu sein scheint, einen beliebten und äußerst menschlichen Seelsorger ohne Beweise öffentlich an den Pranger zu stellen und zu demütigen. Und das, obwohl weder die Staatsanwaltschaft bislang die Vorwürfe bestätigen noch die Diözese den Vorwurf konkretisieren konnte. Ein einziger (anonymer!) Anruf scheint also zu genügen, um jemandes ausgezeichneten Leumund zu schädigen.

Wir für unseren Teil können nur sagen, dass wir mit ganzem Herzen und guten Gewissens hinter unserem Pfarrer stehen. Einem Pfarrer, der in seiner neunjährigen Amtszeit bei uns in Parkstein stets die Jugend gefördert hat, die Pfarrgemeinde lebendig werden ließ, der Vieles aufgebaut hat und der immer ein offenes Ohr für sämtliche Belange hatte. Es ist sicher kein Zufall, dass unter Pfarrer Eder zwei junge Männer der Pfarrei den Berufungsweg des Priesters eingeschlagen haben. Und das in einer Zeit des akuten Priestermangels! Die ersten Früchte dieser Förderung konnten wir bereits ernten: Uns allen ist die Ausrichtung der Primiz im Sommer 2010 in bester Erinnerung - eine immense Herausforderung für jeden Seelsorger!

An dieser Stelle wollen wir eine gewaltige Lanze für unseren Heimatpriester brechen und bitten inständig alle Leser, unvoreingenommen das Ergebnis der Untersuchungen abzuwarten. Beten wir dafür, dass Pfarrer Eder in der kommenden Zeit die Kraft des Heiligen Geistes spüren darf, um an dieser üblen Nachrede nicht zu zerbrechen. Nur der liebe Gott allein weiß, was wirklich geschehen ist, und er ist es, der uns den richtigen Weg zeigen wird, der unsere Gemeinde trägt und der uns hoffentlich unseren Pfarrer wiederschenken wird.
 

Stellvertretend für die Pfarr- und Marktgemeinde Parkstein im Dezember 2010: Kirchenverwaltung
Pfarrgemeinderat
Pfarrsekretärin
Ministranten
Männerverein
Frauenbund
Katholischer Burschenverein mit Mädchengruppe
Jugendgruppe
Kirchenchor
KAB
Mesnerinnen
Bibelkreise
Markt Parkstein vertreten durch Bürgermeister Hans Schäfer
Jugendblaskapelle