Bergkirche St. Marien zu den 14 Nothelfern

1959

erfolgt innen und außen eine umfassende Renovierung der Bergkirche „St. Marien zu den vierzehn Nothelfern“.

1959

Restaurierung der Muttergottes-Statue

30. März 1959, Stift Einsiedeln Schweiz, P. Rudolf Henggeler OSB, an Franz Fenzl, Parkstein:
„Bei der Muttergottesstatue handelt es sich wirklich um eine Kopie des Einsiedler Gnadenbildes, die uns bisher unbekannt war. Soweit ich sehe, waren hier bis dato in Bayern nur Kopien in Lindau (1691, Frauenkloster), Kempten (1739), Kloster Niederschönenfeld (1651), München (1674, Elisabetherkirche) und Augsburg (1787, Fugger) bekannt. Die Kopie ist, wie das Photo zeigt, nicht sehr getreu, besonders das Gesicht nicht. Typisch für Einsiedeln ist das Vögelchen, das das Kind in der Linken hält.
Ich lege Ihnen eine Kopie unseres Gnadenbildes bei, das seit dem 16. Jh. allerdings stets mit einem Prunkkleid bedeckt ist. Die schwarze Farbe unseres Bildes rührte ursprünglich von dem Rauch der Lampen, Kerzen, etc., her. Als man das Bild 1798 vor den Franzosen flüchtete, vergrub man es eine zeitlang in der Erde und brachte es dann nach der Stiftsbesitzung St. Gerold im Vorarlberg. Dort musste das Bild renoviert werden. Bei dieser Gelegenheit wurden die Gesichter und Hände schwarz bemalt, da die Leute gewohnt waren, das Bild dunkel zu sehen.
Ich erlaube mir Ihr Photo zu behalten, da dies für uns von besonderem Interesse, wenn Ihre Kopie um die Zeit des Dreißigjährigen Krieges oder Mitte des 17. Jahrhunderts dorthin kam, handelt es sich um eine der frühesten bekannten Kopien.“

1959

Die schadhaft gewordenen, gedruckten Kreuzwegbilder an den Kreuzwegstationen zum Berg hinauf können nicht mehr restauriert werden. Der Wurzer Künstler Karl Salzbauer fertigt Mosaikbilder zu den Stationen.

Am 6. März 1960 erfolgt die Einweihung durch Pater Patrik Walberer, p. t. Guardianus vom Minoritenkloster St. Felix Neustadt/WN.

Eine Besonderheit sind die kleinen, geweihten Holzkreuze auf den Granitsäulen. Sie wurden angebracht, damit den Gläubigen ein Ablaß gewährt werden kann. (46)

„Gott schütze dich, Kreuz, das da schauet zu Tal
wie bisher seit Menschengedenken.

Gott schütze dich, Kirchlein, und alle zumal,
die zu dir die Schritte noch lenken.

Gott schütze euch, ihr Brüder,
wenn ihr voller Müh’ und Sorgen
unter seinem Schutz seid geborgen.

Gott halte die segnende schützende Hand
über dich, mein teures Heimatland!“

Fenzl

1963

Bergkirche: Renovierung des Türmchens

Pfarrer Andreas Greger am 12. Juli 1963:
„Dieses Türmchen war bis jetzt auf allen vier Seiten mit Schiefer eingedeckt. Das Türmchen ist allen Stürmen derart ausgesetzt, dass die angenagelten Schiefertafeln nicht mehr standhalten konnten. Zumal die beiden letzten Gewitterstürme haben das Türmchen schwer in Mitleidenschaft gezogen und wieder eine Reihe von Schiefertafeln losgerissen. Reichlich viel Wasser ergoß sich in den Turm und von da auf die Empore. Um diesen unhaltbaren und unverantwortlichen Zustand ein für allemal zu beenden, sieht sich die Kirchenverwaltung gezwungen, trotz augenblicklicher finanzieller Überbelastung folgendes zu beschließen: Die Firma Reber wird ersucht, umgehend das notwendige Gerüst aufzustellen. Zimmerermeister Hauer wird beauftragt, die im Türmchen schadhaften Balken auszubessern und notfalls durch neue zu ersetzen, sowie den Turm neu mit Brettern zu verschalen. Spenglermeister Müller von Weiden wird das Türmchen vollständig mit Kupferblech eindecken.“

Pfarrer Greger am 2. September 1963 an das Amt für amerikanische zivile Verwaltung Grafenwöhr:
„Das Türmchen des schön gelegenen, aber allen Stürmen ausgesetzten Bergkirchleins in Parkstein ist bereits so ruinös, daß es wider Erwarten vollständig erneuert werden muß. Auch der Mittelbalken, auf dem das überschwere gußeiserne Turmkreuz aufsitzt, muß ausgewechselt werden. Da ein Herunternehmen dieses Turmkreuzes auch bei äußerster Vorsicht ein sehr gewagtes und gefährliches Unternehmen wäre, wendet sich das unterzeichnete Pfarramt Parkstein an die amerikanische Zivilverwaltung mit der dringenden Bitte, für das Abnehmen und Wiederaufsetzen des Turmkreuzes wohlwollendst einen Hubschrauber zur Verfügung zu stellen. Wir wissen in dieser schwierigen Lage keinen anderen Ausweg."
Antwort:
"Das hiesige Hauptquartier bedauert Ihnen mitteilen zu müssen, daß Ihrem Gesuch nicht stattgegeben werden kann. Das hiesige Hauptquartier verfügt nicht über Hubschrauber, die in der Lage wären, diese Art von Arbeit durchzuführen.“

Der Neue Tag am 20. September 1963:
„Der Turm der Bergkirche auf dem Parkstein, der einzustürzen drohte, wird zur Zeit hergerichtet. Die Balken waren seit der Erbauung im Jahre 1852 nicht mehr ausgewechselt worden. Es ist erfreulich, daß damit ein Wahrzeichen unserer schönen Heimat erhalten bleibt.“

1979

In der Bergkirche wird eine elektrische Glockenläuteanlage installiert. (41)

1985

Außen- und Innen-Renovierung der Bergkirche unter Pfarrer Leonhard Schinner, Bauleitung Architekt Josef Schöberl.

Der Neue Tag, 21.08.1985:
„Die ersten Arbeiten am Parksteiner Wahrzeichen, dem Bergkircherl, sind bereits vollendet. Unter der Bauleitung von Architekt Josef Schöberl wird das Gotteshaus mit einem Kostenaufwand von mindestens 200.000,00 DM umfassend restauriert ...
Beim Abklopfen des Sockels hat man überraschend festgestellt, daß das Kirchlein auf Sandquadern und nicht auf Basalt steht ...

Erneuerung des gesamten Außenputzes und Wiederherstellen der Granitgesimse, Eindeckung mit Naturschiefer, neue Blitzschutzanlage, Ausbesserungsarbeiten am Turm (neue  Jalousien an den 4 Turmseiten, Dach und Einblechung), Erneuerung der gesamten Dachrinnen, einschl. Außenfensterbleche (Ausführung in Kupfer), Renovierung der zum Teil brüchigen Kirchenfenster.

Erneuerung der Eingangstüre unter Verwendung der vorhandenen schmiedeeisernen Beschlagteile.

Erneuern des schadhaften Innenputzes, z.T. Ausbesserung der Gesimse und Stuckornamente, Tünchen des Kirchenraumes mit Stuckvergoldung,
Umgestaltung und Erneuerung der Emporetreppe (Stufen aus Kiefernholz), Windfangabschluß mit schmiedeeisernem Gitter, Umgestaltung des Turmaufganges von der Empore aus, teilweise Erneuerung der Elektroinstallation (Lampen, Steckdosen, usw.), Erneuerung der Altarstufen (Holz).
Ausbesserung des z.T. in schlechtem Zustand befindlichen Kirchenbodens (teilsweise Holzfußboden im Bereich der Kirchenbänke) mit Solnhofener Platten (da auch bereits bei der Erbauung Solnhofener Platten verwendet wurden).

Erneuerung der 12 Kirchenbänke unter Wiederverwendung der alten Seitenwangen.

Restaurierung Hochaltar (verschiedene Holzteile müssen erneuert und neu marmoriert werden), Restaurierung der Figuren des Hl. Josef (3.888,00 DM) und der Muttergottes (4.173,00 DM). Zwei Einbauschränke im Altarraum neu angebracht.

Restaurierung des Altarbildes der 14 Nothelfer (4.788,00 DM) durch die Fa. Peter Pracher, Würzburg. (41) 

1995

Die Kreuzigungsgruppe neben der Bergkirche wird restauriert, die Fassade der Bergkirche ausgebessert.

2002 - 150 Jahre Bergkirche

2002

Am Sonntag, den 15. September 2002, werden 150 Jahre Bergkirche gefeiert:  

8.30 Uhr Kirchenzug mit Fahnenabordnung ab Rathaus
9.00 Festgottesdienst mit Pfarrer Jakob Eder vor der Bergkirche
9.45 Baumpflanzung
10.00 Frühschoppen mit der Jugendblaskapelle im historischen Burghof
10.45 Auftritt `Student Neugirg´ und `Zimmermann´ – Prologe von 1852 werden nachgestellt.

Die Parksteiner feiern zum Jubiläum eine große Bergkirchweih „Zu Ehren Mariens und der 14 Nothelfer“. Ein prächtiger Festzug zieht den Basaltkegel hinauf, auf dem Plateau zelebriert Pfarrer Jakob Eder vor 500 Gläubigen eine eindrucksvolle Messe. Pfarrer Jakob Eder erinnert an den Initiator Pfarrer Joseph Edenhofer, der vor 151 Jahren den Bau dieser Kirche vorantrieb. Der Kirchenchor unter Organist Josef Hausner und die Jugendblaskapelle Parkstein mit Dirigent Alfons Steiner verleihen der Messe ihren würdigen Rahmen. „Pfarrer Joseph Edenhofer hätte seine größte Freude, wenn er heute, 150 Jahre später, die vielen Leute sehen würde, die hier zusammengekommen sind, um die Bergkirchweih zu feiern“, erinnert Pfr. Eder an seinen Vorgänger. Dabei würdigt er auch diejenigen, „die damals zusammengeholfen und das schwierige Bauvorhaben in die Tat umgesetzt haben.“ Pfr. Eder dankt besonders den Gläubigen aus den Orten, die heute nicht mehr der Pfarrei Sankt Pankratius angehören wie Meerbodenreuth, Buch, Süßenlohe und Schwarzenbach. „Die Bergkirche, aus allen Richtungen von weitem sichtbar, will jeden von uns daran erinnern, dass wir unseren Blick immer auf Christus lenken“, schließt Pfarrer Jakob Eder.

Nach dem Gottesdienst wird eine Winterlinde zu Ehren des Erbauers der Bergkirche, Pfarrer Joseph Edenhofer. gepflanzt. Die Pfarrer-Edenhofer-Linde pflanzen: Pfarrer Jakob Eder, 1. Bürgermeister Hans Schäfer, 2. Bürgermeisterin Lydia Ebneth, Altbürgermeister Karl Lukas, sowie der Kirchendemenreuther Bürgermeister Franz Schneider.

Anschließend erinnern die Parksteiner mit dem Festgedicht (Vortrag von Norbert Neugirg) und dem Zimmermannsspruch (Richard Beer) an die Feierlichkeiten von 1852. Ein zünftiger Frühschoppen rundet die `Bergkirwa´ ab.

Unter den kritischen Augen der `Honoratioren´ pflanzen Pfarrer Jakob Eder, Altbürgermeister Karl Lukas, 2. Bürgermeisterin Lydia Ebneth, der Kirchendemenreuther Bürgermeister Franz Schneider und (mit Zylinder) der Parksteiner Bürgermeister Hans Schäfer (vorne Mitte von rechts nach links) eine Linde zur Erinnerung an Pfarrer Joseph Edenhofer.

2005 Glasfenster für die Bergkirche

2005

Die Eheleute Hildegard und Walter Winkler aus Parkstein stiften neue, bemalte Glasfenster für die Bergkirche.

Der neue Tag, 06.09.2005:

Erst undicht, jetzt farbig - Bergkirche erhält mit Hilfe von Familie Winkler vier neue Fenster:
In dem Kircherl auf dem Parkstein, das die Menschen sonst zu einer stillen Andacht einlädt, ist es mit der Ruhe vorbei. Handwerker und Künstler Gerhard Bayer ersetzen die vier Fenster an den Längsseiten durch neue farbige aus Echtantikglassteinen zusammengesetzte Lichteinlässe. Möglich gemacht hat diese rund 25.000 Euro teure Verschönerungsaktion der Bergkirche die Familie Walter Winkler. Einer ihrer Mitarbeiter „lag mir lange in den Ohren, dass die Fenster des Bergkircherls nicht mehr dicht seien“, erklärt Hildegard Winkler ihre Beweggründe zu dieser Maßnahme. Dies sei dann immer weiter gegangen, so dass am Ende die Anschaffung farbiger Fenster im Raum stand. Schließlich sei sie auf Künstler Bayer aus Waldsassen aufmerksam geworden. Dieser habe ihnen Vorschläge unterbreitet, „unter anderem lebensgroß vier Heilige in schönen Farben dargestellt“, berichtet die Gattin des Unternehmers. Dafür hätten sie ihre Zustimmung gegeben.
Auf den Fenstern der nördlichen Seite ist der heilige Bonifatius, als Bezug auf den Patron der ersten Kapelle auf der Burg dargestellt, ebenso der heilige Pankratius, der Patron der Pfarrkirche Parkstein. Auf der Südseite stellen die Fensterbilder den heiligen Felix von Cantalice dar, dessen Bild sich auch auf dem linken Altar der Pfarrkirche befindet. Ebenso wird dadurch die Verbindung zu den Kapuzinerpatres, die früher die Seelsorge in Parkstein innehatten, sowie zur Klosterkirche Sankt Felix in Neustadt hergestellt. Die Himmelskönigin Maria schafft einen Bezug zur Bergkirche „Sankt Marien zu den 14 Nothelfern“.
Das benötigte mundgeblasene Echtantikglas fertigte die Glashütte Lamberts in Waldsassen. Die Tirschenreuther Glasbaufirma Kirchmann lieferte die Sicherheitsverglasung zur Isolierung, „sodass auch die unschönen Gitter verschwinden konnten“, fährt Hildegard Winkler fort. Die Schwarzlotmalerei und Schattierungen der Bilder besorgte Erwin Otte aus Reuth bei Erbendorf. Die Rahmen aus verzinktem Stahl kommen vom Metallbaubetrieb Joachim Scharnagl aus Wernberg-Köblitz, der auch die Versetzung der Fenster vornahm. Die Einputzarbeiten erledigte die Stuck- und Putzfirma Willi Grötsch aus Weiden. Die vier Fenster sind aus rund 1800 Glasscheibchen zusammengesetzt, zwischen 400 bis 500 je Bild. Das Glas ausgesucht und bemustert hat der Künstler zusammen mit Hildegard Winkler. Das Glas wurde auf die lebensgroße Schablone gelegt, markiert, ausgeschnitten, geschliffen, bemalt und bei 600 Grad gebrannt. Danach wurden die Scheibchen poliert, umkupfert, aufgelegt und mit Zinn verlötet. Anschließend wurde das Zinn geätzt.

Am Sonntag, 16. Oktober (anlässlich dem Tag der Bergkirchweih am 18. Oktober), segnet Pfarrer Jakob Eder in Anwesenheit vieler Gläubiger die in warmen Farben leuchtenden neuen Kirchenfenster.

In den farbigen Glasfenstern sind folgende Heilige dargestellt (von links):    

  • St. Bonifatius, der Patron der früheren Burgkapelle;
  • St. Pankratius, der Patron der Pfarrkirche Parkstein;
  • die heilige Mutter Gottes, der die Bergkirche geweiht ist;
  • der hl. Felix von Cantalice zur Erinnerung an das Wirken der Kapuziner in Parkstein (1658-1802).

 

Das Rundfenster über dem Eingang schmückt eine Rose.

Der Waldsassener Glaskünstler Gerhard Bayer, bei den `Schwarzlotmalerarbeiten´ unterstützt vom Kunstmaler Erwin Otte aus Reuth bei Erbendorf, schuf aus `Echt-Antik-Gläsern´ von Glas Lamberts Waldsassen ein Werk, das die Besucher der Bergkirche mit Freude erfüllt.
Die Gitterstäbe sind nun nicht mehr notwendig, da die wertvollen Glasbilder in Sicherheitsgläser eingebaut wurden. Den Einbau der Fenster übernahm Glasbau Kirchmann aus Tirschenreuth. Die Metallrahmen für die neuen Fenster (2,60m x 0,76m) stellte die Fa. Scharnagl aus Wernberg-Köblitz her; dieselbe Firma baute am 29. August 2005 die alten Fenster aus und setzte die neuen Kirchenfenster ein.

2006 Führung mit Pfarrer Jakob Eder

Quellenangaben

Eine zusammenfassende Liste aller Quellenangaben - in Klammer stehende Ziffern z.B. (3) - finden Sie in unserem Quellenverzeichnis.