1543 - 1627 (1543 erzwingt Pfalzgraf Otto Heinrich von seinen katholischen Untertanen den Glaubensübertritt zum Protestantismus)

1543

Pfalzgraf Otto Heinrich, Ottheinrich genannt (seit 1542 Protestant), Herzog von Neuburg und Inhaber des Halbscheides am Gemeinschaftsamt Parkstein-Weiden erzwingt von seinen katholischen Untertanen den Glaubensübertritt zum Protestantismus.

In Parkstein entsteht eine protestantische Seelsorgestelle. (11)

Um Michaelis 1543 erhielt der katholische Seelsorger seine jährliche Besoldung von 6 Gulden aus dem Kirchenvermögen zum letzten Male, und um Michaelis 1545 genoß schon der erste protestantische Pfarrer dieses Einkommen. Somit war die bisherige katholische Religion und Localcaplanei in Parkstein verschwunden und eine eigene Pfarrei (natürlich eine protestantische) errichtet. (12)

Die Lokalkaplanei Parkstein wurde zu einer eigenen protestantischen Pfarrei. Die Kapelle St. Pankratius unterhalb der Burg wurde Pfarrkirche. Der erste protestantische Pfarrer war Hans von Kuthenbach aus Khoberg. (4) 

Die Reformatoren bemühten sich um eine Verbesserung der kirchlichen Strukturen in der Oberpfalz: es folgten zahlreiche Neugründungen von Pfarreien, u.a. 1545 die Gründung einer evangelischen Pfarrei Parkstein.
(Pfarrarchiv Wildenreuth R1, Kirchenrechnung Parkstein 1506-1605, S. 28 u. 30. Erster evangelischer Pfarrer war Hans von Khutenbach. Glockner, S. 167, vermutet, Parkstein sei deswegen aus der Pfarrei Pressath herausgelöst worden, damit in Parkstein die neue Lehre früher eingeführt werden konnte. Pressath lag ja in der offiziell noch katholischen Kurpfalz. Doch sind die zahlreichen Pfarreineugründungen der Reformationszeit weniger auf konfessionspolitische Motive zurückzuführen, sondern eher auf das Bemühen, die Seelsorge zu verbessern.)
Der Pfarrer wurde vom Parksteiner Rat im Benehmen mit den beiden Landesherren bestellt und vom Landrichter installiert. Sein Seelsorgebereich umfasste neben dem Markt Parkstein die Mühle zu Hammerles (das spätere Landsassengut, nicht das Dorf), die Scharlmühle und einen Hof „auf dem Fürstenwald, die Oed genannt“. Buch und Kotzau waren nach Altenstadt/WN gepfarrt (StA Amberg, Amt Parkstein 17). (13)

 

1578

Mit dem evangelischen Pfarramt entstand in Parkstein auch eine Schule, in die im Jahre 1581 „bey 40 Knaben“ gingen. Sie war im Pfarrhaus mit untergebracht, das im Jahre 1578 von dem Gerichtsschreiber Willibald Fellner gekauft worden war (Pfarrarchiv Wildenreuth R 1, Kirchenrechnung Parkstein 1506-1605, S. 114). (14)

oder

1579

Die Geschichte des jetzigen katholischen Pfarrhofs reicht bis 1579 zurück. In diesem Jahr erwarb die evangelische Kirchenverwaltung Parkstein das Wohnhaus des Landgerichtsschreibers Willibald Fellerer für ihren Ortsgeistlichen. Unter behelfsmäßigen Bedingungen erteilte der Pfarrer in diesem Haus Schulunterricht. (5)

 

1588

Einwohner 1588: 45 Bürger, 45 Häuser, 16 Inwohner (9)

 

1593

verbrannte der Pfarrhof (5)

 

1607

Das Vermögen des Gotteshauses betrug 324 Gulden im Jahre 1607. Das Pfarrhaus war eingegangen und sollte neu erbaut werden. Für das Jahr 1616 wird berichtet, daß das Vermögen des Gotteshauses zur Erbauung des Pfarr- und Schulhauses verwendet worden war. (4) 

 

1610

1610 wurde auf dem Grundstück ein neuer Pfarrhof errichtet und rechtwinklig dazu ein Schulgebäude angebaut. Eine kleine Steintafel in der Fassade des Pfarrhofes erinnert daran. (5)

Der evangelische Pfarrer Samuel Scheufelein wohnte im neuerbauten Pfarrhaus. Die eingemeißelte Jahreszahl 1610 könnte das Jahr der Erbauung sein. (4)

                 

1618

Parkstein zählt zu Kriegsbeginn 150 Manns- und Frauenspersonen, 10 Dienstboten und 150 Kinder.

Zu den 52 Dorfschaften im Gemeinschaftsamt gehören neben der Stadt Weiden die vier Märkte Parkstein, Erbendorf, Kaltenbrunn und Kohlberg. Die Veste Parkstein und der am Berghang liegende Markt bilden den Mittelpunkt des Amtes.

Mit 65 Untertansfamilien ist Parkstein zu Beginn des Krieges der drittgrößte Marktflecken (Erbendorf zählt 128, Kaltenbrunn 103, Kohlberg 58 Untertansfamilien). (5)

Quellenangaben

Eine zusammenfassende Liste aller Quellenangaben - in Klammer stehende Ziffern z.B. (3) - finden Sie in unserem Quellenverzeichnis.